Hueftarthrose: Was hilft besser – eine Operation oder gezieltes Training?
Einleitung
Viele Menschen über 50 haben Hueftschmerzen beim Gehen, Treppensteigen oder nach längeren Belastungen. Häufig steckt dahinter eine fortgeschrittene Arthrose im Hueftgelenk. In solchen Fällen wird oft eine Hueft-Totalprothese(künstliches Hueftgelenk) empfohlen. Aber: Kann man auch mit gezieltem Training etwas erreichen?
Eine neue Studie hat genau das untersucht – und spannende Ergebnisse geliefert.
Was wurde in der Studie gemacht?
In der Studie wurden Menschen mit starker Hueftarthrose in zwei Gruppen aufgeteilt:
Eine Gruppe bekam eine Hueftprothese (Operation)
Die andere Gruppe machte 12 Wochen lang ein betreutes Krafttraining
Die Forscher wollten wissen: Wer hat nach 6 Monaten weniger Schmerzen und kann sich besser bewegen?
Was kam dabei heraus?
Die Teilnehmer mit Hueftprothese fuehlten sich nach 6 Monaten deutlich besser: Weniger Schmerzen, mehr Beweglichkeit.
Die Trainingsgruppe hatte auch Fortschritte gemacht – aber deutlich weniger als die OP-Gruppe.
Wichtig: Das Training brachte einigen Patienten trotzdem gute Ergebnisse – besonders denen, die noch etwas aktiver waren oder die Operation lieber vermeiden wollten.
Was bedeutet das fuer Sie?
Wenn Sie starke Hueftarthrose haben, kann eine Operation gute Ergebnisse bringen – aber sie ist nicht die einzige Loesung. Ein gut betreutes Krafttraining kann helfen, vor allem:
Wenn Sie die OP (noch) vermeiden moechten,
Wenn Sie zu viel Angst vor einer OP haben,
Oder wenn Sie sich koerperlich gut belastbar fuehlen.
In jedem Fall lohnt es sich, gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten einen persönlichen Plan zu erstellen.
Quellen
Frydendal T, Christensen R, Mechlenburg I, et al. Total hip replacement or resistance training for severe hip osteoarthritis. N Engl J Med. 2024;391(17):1610–1620. doi:10.1056/NEJMoa2400141.
Hansen S, Mikkelsen LR, Overgaard S, Mechlenburg I. Effectiveness of supervised resistance training for patients with hip osteoarthritis – a systematic review. Dan Med J. 2020;67(6):A08190424.